Vier Tage vor meinem Abflug nach Indien werden wir zur Teilnahme des internationalen 55. Wettbewerbs Deutscher Schmuck- und Edelsteinpreis Idar-Oberstein eingeladen. Das Thema Die Kraft der Elemente spricht mich sofort an und meine Kreativität sprüht. Stunden verbringe ich am Palm Beach Strand und lausche den Wellen und schaue zu, wie diese sich in wogenden Bewegungen immer mehr auf tun, um schließlich mit brausendem Getose kraftvoll an Land zu brechen und sich mit dem Sand zu verwirbeln. Dieses Spiel der Elemente Wasser, Luft und Erde gefällt mir und erfüllt mich. Ich mache viele Fotos, wie sich die Luft im Wasser verfängt und sich an Land mit Erde vermischt. Was für eine Kraft!
Ich beginne, meine ersten Skizzen zu zeichnen.
Die äußere Form meiner Skizzen ist immer wieder der Kreis. Das ist wohl von Anfang an so in mir. Ich denke es liegt daran, dass die Erde rund ist. Dass Rund ein Zeichen der Unendlichkeit ist. Es gibt kein Anfang und kein Ende. Es ist eine vollkommene Form. Und rund passt zum Thema – Entweder Kreis oder Kugel.
Ich mache viele Zeichnungen. Teilweise sind meine Ideen kritisch – zu kritisch. Ein Stück nenne ich: Die Luft wird dünner und zeichne eine Scheibe, die in vier Ringe aufgeteilt ist und wo sich im Wasser gefundenes Strandgut in Form von Plastikpartikeln findet und die Luft symbolisch als ein Ring aus rauchigem Quarz dargestellt wird, der nach außen hin immer dünner wird.
Ein weiteres Stück nenne ich: Our present from god oder Our gift from god
Es ist nicht so bissig. Harmonischer und farbenfroh. Das Element Feuer stelle ich in leuchtenden roten und gelben Emaille-Farben dar. Der Bergkristall, welcher Luft symbolisiert, ist in diesem Entwurf gleich dick.
Ich zeichne viele Skizzen, und viele Gedanken blühen ihn mir auf. Wasser, Erde, Feuer, Luft.
Vier Elemente mit viel Kraft. Die Mutter Erde wie eine Mutter und ihre vier Kinder. Manchmal im Spiel vereint, manchmal streitend, manchmal verbündet, manchmal isoliert. Manchmal ist der eine stärker, manchmal der andere.
Wasser löscht Feuer – Luft schürt Feuer – ohne Luft erlischt Feuer – Erde löscht Feuer – Wasser kann Erde wegschwemmen – Wasser bindet Luft – Luft schäumt Wasser auf
Und noch ein Gedanke kommt mir: Der Mond ist ein unbemerkter aber essentieller Begleiter der vier Elemente! Denn ohne den Mond gibt es keine Gezeiten und das ganze Spektakel ist nicht mehr das gleiche!
Ich zeichne wilde Verwirbelungen. Wie sich Luft in Wasser fängt. Feuer und Wasser sich spiralig ineinander drehen. Feuerflammen, Wasserwellen, ausgesägte Flächen stellvertretend für Luft,
Erde in Form mehrschichtiger Gesteinsplatten.
Aus meinen wilden Verwirbelungen ist plötzlich ein Drache zu erkennen. Das ist die Idee!
Ein Wasserdrache, der mit seinem gezackten und mit Sapphiren gekrönten Rückgrat aus dem aufgewühlten Meer aufsteigt, um das Feuer im Vulkan zu löschen.
Im brodelnden Vulkan eingeklemmt hängen feuerrote Rubine. Der Vulkan sprüht schon Brillant-Funken in die Luft und steht unter großem Druck und kurz vor dem Ausbruch.
Ausgleich und Ruhe bietet die Erde, die in sanften Wellen aufsteigt und den Vulkan formt und trägt. Das gelbe Sapphire-Herz ist Wärme und Harmonie. Vielleicht ein Sonnenaufgang?












